Magische Einweihungspfade

von Fra. Oriphiel

Aus der EINFÜHRUNG
In den Bereichen des Okkulten begegnen uns immer wieder Lehren, welche in Bezirke des urgründigen Seins dringen. So auch in der "Kabbalah" und allem, was damit in Beziehung gebracht werden kann. Kabbalah, was soviel wie Überlieferung bedeutet, hängt mit der esoterischen Tradition des Judentums zusammen. Oft wird darüber geschrieben, Moses, oder "Moshe", habe sie als mündliche Überlieferung auf dem Berg der Halbinsel Sinai erhalten. Derartige Legenden lassen sich freilich nicht beweisen und sind wohl auch kaum wörtlich zu nehmen. Trotzdem steckt bei urgründisch -symbolischen Erzählungen welche aus alten Zeiten überbracht wurden, etwas dahinter, wenn auch mehr im symbolischen Sinne. Gehen wir von einer historischen Persönlichkeit des Moses aus, welcher in Ägypten aufwuchs und demnach wohl auch in die entsprechenden Mysterien eingeweiht war, so ist es auch nachzuvollziehen, dass er in der Lage war, tiefere Lehren von anderen Ebenen zu empfangen. Was auch immer vonstatten ging, die Akzente der Übermittlung einer geheimen Lehre sind wohl kaum zu bestreiten. Doch das ist nicht alles, denn derartige Lehren waren (und sind) ein Prozess, in der eine Reihe differenzierter Elemente Eingang fanden (und finden). Sie ist demnach auch nicht rein jüdisch ausgerichtet, sondern hat bereits frühzeitig andere Elemente aufgenommen, so beispielsweise auch Aspekte chaldäischer Magie. Unter Mitgliedern des orthodoxen und ultraorthodoxen Judentums ist sie selbst in ihrer vorwiegend jüdischen Ausprägung umstritten. Das kann ich aus erster Hand bestätigen, durch Erfahrungen, welche ich auf meinen Reisen im Nahen Osten machte. Außerdem existieren noch weitere Varianten, indem die Kabbalah mit dem "Stammvater Abraham" in Verbindung gebracht wird. Somit ist sie eine Lehre, welche in den Gebieten des vorderen Orients ihren Ursprung hat. Eine ganze Reihe von Autoren, welche von der "westlichen Tradition" geschrieben haben, vergaßen dies zu erwähnen. Natürlich gelangte die Kabbalah über die Jahrhunderte auch in die westlichen Länder und entwickelte sich dort in entsprechender Weise zu einer "Westlichen Tradition", doch ist sie ihrem Kern nach orientalisch orientiert. Außerdem ist ihr Wirkungskreis keineswegs ausschließlich auf Europa oder die USA beschränkt, sondern es gibt sie auch in orientalischen und nordafrikanischen Ländern.
Die klassischen Werke der Kabbalah sind der SEPHER YEZIRAH, das Buch der Schöpfung, der SEPHER HA SOHAR, das Buch des Glanzes, und noch andere mehr, wie beispielsweise das Buch BAHIR. Es kann aber auch die Möglichkeit genutzt werden, aus dem hebräischen Urtext des alten Testamentes kabbalistische Informationen zu ziehen, wenn man die entsprechenden Kenntnisse besitzt. Diese Informationen können dann von den so genannten "rechtgläubigen Interpretationen" erheblich abweichen. Weitere klassische kabbalistische Schriften entstanden in dem toleranten Klima des maurischen Spanien, was jedoch nach der Eroberung fanatischer Katholiken und der Bücherverbrennung auf dem Scheiterhaufen in Granada ein Ende fand. Dieses Los wurde gleichsam der islamischen Esoterik zuteil, wie dem Islam und dem Judentum überhaupt. Wer nicht konvertierte wurde des Landes verwiesen; höchst "christliche und tolerante" Methoden! Allerdings verhielten sich gewisse Vertreter der beiden eben genannten Religionen zum Teil ebenfalls nicht anders; Intoleranz und Glaubenskriege markierten oft ihre Wege.
Die Kabbalah verband sich etwas später mit hermetischem Wissen, wozu auch die Alchemie gehört und gelangte zur Zeit der Renaissance zu erneuter Blüte. Erwähnenswert sind hier unter anderem Agrippa von Nettesheim, Trithemius und die Engländer John Dee und Edward Kelley. Letztere gingen mit ihrer "henochischen Überlieferung" noch einen Schritt weiter. Des Weiteren spielen auch die "Grimoires" und "Zauberbücher", wie das LEMEGETON, die CLAVICULA SALOMONIS und andere eine nicht unwesentliche Rolle. Sie tragen gleichfalls stark kabbalistisch-hermetische Züge und von ihnen soll später noch die Rede sein.
Im weiteren Verlauf drang kabbalistisches Wissen in Geheimgesellschaften ein und fand in deren Systemen Verwendung. Rosenkreuzer, Freimaurer, Neo-Templer und andere Orden und Logen mit gnostischen Tendenzen sind hier zu nennen. Okkultisten wie Elivas Levi, Samuel Lidell Mathers und Aleister Crowley setzten sich stark mit kabbalistischer Weisheit auseinander. Crowley, welcher wie Mathers den von England ausgegangenen Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Orden der Goldenen Morgenröte) angehörte, brachte dieses Wissen in Verbindung mit dem "Neuen Aeon des Horus". Derartige Aspekte manifestierten sich somit auch in von ihm geleiteten magischen Systemen. Gleichsam, vor allem in ihrer Ausprägung zum "dunklen Licht", finden sich hermetische und kabbalistische Elemente in den Lehren der 1928 in Berlin gegründeten okkult-esoterischen Wissensloge FRATERNITAS SATURNI (Bruderschaft des Saturn), deren Gründer und Hauptvertreter Großmeister Gregor A. Gregorius alias Eugen Grosche war.
Anhand dieser Entwicklung ist zu ersehen, dass im Laufe vieler Jahrhunderte ein recht komplexes System der hermetischen Lehren entstand. Diese sind noch immer präsent und auch in Verbindung mit der entsprechenden Magie noch heute relevant, wo bereits das Licht eines neuen Aeon heraufdämmert. Dabei geht es um das Zusammenfügen verschiedener Systeme und es handelt sich daher nicht um ein kabbalistisches Lehrbuch, sondern es kommen dabei ausschließlich gewisse kabbalistische Grundlagen für die magisch-okkulte Arbeit zum Tragen; in den ersten beiden Teilen mehr als im dritten Teil.

Möge diese Schrift dem Leser helfen, Zugang zu finden zu universellem Weistum und dessen Anwendung auf magischem Gebiet.

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Fra. Oriphiel

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